Der paritätische Fonds befasst sich gezielt mit entscheidenden Herausforderungen

Angesichts des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften ergreifen die Walliser Akteure der Bauwirtschaft zahlreiche Initiativen. Verbindliche Sprachkurse für fremdsprachige Arbeitnehmer und Öffnung des E-Campus für andere Westschweizer Kantone: Gewerkschaften und Unternehmen vereinen sich, um die Branche zu modernisieren und aufzuwerten und so neue Talente anzuziehen.

Weiterbildung und Integration stellen für den Sektor der Bauwirtschaft gegenwärtig bedeutende Herausforderungen dar. Aufgrund des zunehmenden Mangels an qualifizierten Arbeitskräften setzt die Branche im Wallis auf konkrete Lösungen, die bereits erste Früchte tragen. «Wir müssen mit den Akteuren des Sektors neue Bevölkerungsgruppen ansprechen und den Arbeitnehmern, welche die Sprache ihrer Arbeitsregion nicht beherrschen, interessante Karrieremöglichkeiten anbieten», betont Blaise Carron, Vizepräsident des paritätischen Fonds des Bauhauptgewerbes und Regionalsekretär der Unia Wallis.

Um dieses Bedürfnis abzudecken, werden in den Regionalzentren des Unter- und Oberwallis von September bis Mai Französisch- und Deutschkurse organisiert. Diese beinhalten 62 Ausbildungstage. Die Kurse sind für Grenzgänger und fremdsprachige Fachkräfte bestimmt, die bereits unter Vertrag stehen. Sie sollen diesen Personen ermöglichen, anschliessend Berufe mit einem Abschluss EBA oder EFZ zu erlernen. «Es ist auch ein Sprungbrett für ihre Karriere. Sie können sich in der Branche weiterentwickeln und längerfristig in der Bauwirtschaft arbeiten», fügt Blaise Carron an.

Vielversprechende Digitalisierung

Der andere Pfeiler dieser Strategie ist die Digitalisierung. Der vor einigen Jahren eingeführte E-Campus ist bereits weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. «Die im Wallis entwickelte technologische Lösung wird nämlich jetzt auch in anderen Westschweizer Kantonen übernommen. Die Digitalisierung erleichtert nicht nur den Zugang zu den Ausbildungsgängen. Auch das Image der Branche wird mit ihr modernisiert und aufgewertet», erklärt Eddy Emery, Präsident des paritätischen Fonds.

Dieser Online-Campus legt, in Verbindung mit der Modernisierung des Zentrums PASEC in Siders – künftiger «Campus Bildung und Sicherheit» –, den Schwerpunkt auf die Prävention und die Signalisation. Er deckt insbesondere die Ausbildung der Baumaschinenführer (Führerausweis M1 bis M7) ab. Die Inhalte sind auf Französisch und Deutsch verfügbar und Erklärungen können online in mehreren Sprachen abgerufen werden: Portugiesisch, Italienisch, Spanisch, Serbisch und Kroatisch. Eine Antwort auf die kulturelle Vielfalt eines inklusiven und attraktiven Sektors!

Ein paritätischer Fonds im Dienst der Arbeitnehmer und der Branche

Diese Initiativen zeigen die unterstützende Rolle des paritätischen Fonds für das Wirtschaftsgefüge auf: Gewerkschaften und Unternehmen rund um konkrete Projekte für die Fachkräfte vereinen. «Damit wird die Bildung aufgewertet, die Attraktivität der Branche gestärkt und ein respektvoller, bereichernder und motivierender Arbeitsrahmen garantiert», fassen Blaise Carron und Eddy Emery zusammen.

Mit dem Schwerpunkt auf die sprachliche und digitale Ausbildung will das Wallis nicht nur dem Mangel an Arbeitskräften begegnen, sondern auch über moderne und aufwertende Instrumente jeder Fachperson Zukunftsperspektiven in der Bauwirtschaft bieten. Und das alles, indem die Plattform zu einer Referenz für die Westschweiz wird.

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