Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen

Wiedergewählt in den Grossen Rat, vertreten Anthony Lamon und Olivier Imboden die Stimme der Branche in einem strategisch wichtigen Umfeld. Lamon, heute Präsident der Geschäftsprüfungskommission, fordert eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Kanton und Wirtschaft.

D ie Bauwirtschaft befindet sich im Wallis in ständiger Entwicklung. Um die Dynamik des Sektors zu erhalten, müssen unbedingt gewisse Herausforderungen angegangen werden. In Bezug auf die laufenden Dossiers sind die Unternehmen vom Gesetz über den Umweltschutz direkt betroffen. Einerseits geht es um eine ökologische Herausforderung. Der Kanton benötigt zusätzliche Anlagen zur Aufbereitung der mineralischen Abfälle. Für die Akteure der Branche geht es aber auch und vor allem um finanzielle Aspekte. «Ursprünglich wurde gefordert, dass diese Entwicklungen über eine kantonale Gebühr zu finanzieren sind, die von den Unternehmen der Bauwirtschaft zu übernehmen ist», erklärt der Grossrat Anthony Lamon, Verantwortlicher des Arbeitgebersekretariats. «Aber es ist klar, dass nicht sie allein diese finanzielle Belastung zu tragen haben. Deshalb ist es wichtig, ihre Interessen zu vertreten, damit diese Gebühr besser aufgeteilt wird. Im Übrigen müssen diese Infrastrukturen auch eine Sanierung der Standorte ermöglichen. Da die Gesellschaft im Allgemeinen von diesen Infrastrukturen profitiert, ist es weder logisch noch gerecht, dass sie finanziell ausschliesslich von den Akteuren der Bauwirtschaft getragen werden.»

Gemeinden und Kanton müssen sich wieder absprechen

Zu erwähnen ist auch noch ein anderes Dossier. Es fehlen Standorte für die Lagerung von Aushubmaterial. Bei diesem Dossier schieben sich die Gemeinden und der Kanton gegenseitig die Verantwortung zu. «Mit einem guten Management des Aushubmaterials muss die Dynamik der Bauwirtschaft unterstützt werden. Gegenwärtig fehlen für die Unternehmen jedoch konkrete und erschwingliche Lösungen. Die öffentliche Hand muss sich dieses Problems annehmen», ruft Anthony Lamon in Erinnerung.

Schliesslich tritt in diesem Jahr auch der eBadge in Kraft. Diese neue digitale Plattform garantiert die Einhaltung des GAV. Die Unternehmen müssen obligatorisch auf der Plattform eingetragen sein, wenn sie ab Juli dieses Jahres Angebote für öffentliche Aufträge einreichen wollen. «Neben dem öffentlichen Beschaffungswesen soll die Initiative des Kantons auch dazu führen, dass künftig ebenfalls Gemeinden und Bauherren grosser privater Projekte von dieser Plattform Gebrauch machen», betont der Grossrat.

Anthony Lamon

Anthony Lamon ist Rechtanwalt und Vize- Direktor des Walliser Baumeisterverband (WBV), wo er für das Arbeitgebersekretariat verantwortlich ist. In dieser Funktion leitet er die paritätischen Kommissionen, beaufsichtigt die Kontrollen, pflegt die Sozialpartnerschaften und sorgt für den Rechtsschutz der Mitglieder. Politisch engagiert, sitzt er seit 2017 für Le Centre (Bezirk Siders) im Walliser Grossrat und präsidiert derzeit die Geschäftsprüfungskommission (GPK).

Mitten in den politischen Baustellen – unternehmerisch denkend

Sie wurden gerade wieder in das Walliser Parlament gewählt: Was hat Sie als Unternehmer dazu motiviert, sich weiterhin so zu engagieren?

Unternehmer gehören in die Politik. Unternehmer denken grundsätzlich anders. Unternehmer sind meist unabhängig und scheuen sich auch nicht vor unpopulären Vorstössen oder Entscheiden. Ich bin als CEO in einer privilegierten Lage und darf unterschiedliche Sachen machen. Politik stellt für mich die Möglichkeit dar, den Menschen etwas zurückzugeben. Man kann Dinge bewirken, die den Menschen ihr Leben lebenswerter machen. Das ist meine interne Antriebsfeder.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Herausforderungen dieser neuen Legislaturperiode?

Dieselben Sachen aus der letzten Legislatur. Effizienzsteigerung in den Departementen, Verringerung der Bürokratie, Entschlackung der Gesetze und auch die Änderung des unfairen Wahlsystems. Fast die Hälfte des neuen Parlaments sind neue Mitlieder. Das wird es nicht einfacher machen. Wir werden so über Themen sprechen, die bereits ausdiskutiert sind; auf der anderen Seite bringen neue Parlamentarier auch wieder neue Aspekte in die Diskussion ein. Wie werden mit den neuen Mitgliedern sehen, wie sich das Parlament verändert; bleibt es eher Mitte links oder wird es eher Mitte rechts?

Welche Themen möchten Sie als Vertreter der Branche besonders vorantreiben?

Ich widme mich natürlich dem Thema der fehlenden Deponien. Hier konnten wir erreichen, dass im neuen Baugesetz nun der Kanton über die kantonalen Richtpläne die Möglichkeiten besitzt, Deponiestandorte in Gemeinden aufzuzwingen. Wir müssen hier den Druck erhöhen, das Gesetz auch so angewandt wird. Des Weiteren läuft diesbezüglich ein Postulat von mir, dass verlangt, dass die öffentliche Hand die Deponiestandorte bei der Ausschreibung bereits benennt und eben nicht das Thema an die Unternehmer abwälzt.

Was würden Sie einem Unternehmer raten, der in die Politik einsteigen möchte?

Es einfach zu machen. Es ist eine tolle Erfahrung. Man lernt die Parlamentsarbeit kennen und lernt auch spannende Persönlichkeiten aus dem gesamten Kanton kennen. Die Horizonterweiterung ist gewaltig.

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