
Die Sicherung und Modernisierung der Eisenbahnlinie AOMC (Aigle- Ollon-Monthey-Champéry) zwischen Collombey-Muraz und Monthey ist eines der grossen Eisenbahnprojekte im Wallis. Ursprünglich wurde mit Kosten von rund 200 Millionen Franken gerechnet. Mit den Arbeiten wird hauptsächlich eine verbesserte Sicherheit des Abschnitts bezweckt. Dazu wird die Eisenbahnlinie vom übrigen Verkehr getrennt. Die neue Linie sieht den Bau eines Gleises zwischen dem Kreisel von Corbier in Collombey-Muraz und dem SBB-Bahnhof von Monthey vor, wobei ein Teil des Abschnitts unterirdisch geführt wird. Dank dieses Neubaus können die Gleise entfernt werden, die das Dorf Collombey durchqueren. So bietet sich die Gelegenheit, die Mobilität und die Gestaltung des Zentrums vollständig zu überdenken. In Monthey wird ein Bahnhof AOMC-SBB gebaut. Damit wird die Gemeinde zu einem regionalen Pool des öffentlichen Verkehrs. In Collombey entsteht eine neue unterirdische Haltestelle, mit der die Verbindungen zur Tonkin-Linie von RegionAlps erleichtert werden. Mit dem Projekt sollen die Dienstleistungen wesentlich verbessert werden. Die Reisezeit zwischen Monthey und Aigle reduziert sich um rund 5 Minuten und während der Stosszeiten wird alle 15 Minuten eine Verbindung angeboten.
«Diese Neugestaltung stellt für die Region, die während der letzten Jahrzehnte mit ständigen Änderungen konfrontiert war, eine einmalige Gelegenheit dar, die Mobilität zu überdenken und der Bevölkerung ein effizientes und allen zugängliches Netz des öffentlichen Verkehrs anzubieten», betont Grégoire Praz, Direktor der Transports Publics du Chablais (TPC).
Im Frühling dieses Jahres erfolgte der symbolische erste Spatenstich für den Beginn der Arbeiten an der Linie im Talgrund, die 2028 abgeschlossen sein sollten. Ein Jahr später wird voraussichtlich der Anschluss ins Seitental in Betrieb genommen. Das Projekt wird von einer erweiterten Reflexion in Bezug auf die Neugestaltung der öffentlichen Räume und des Langsamverkehrs in den beiden Gemeinden begleitet. Zwischen Collombey und Monthey soll eine richtige Verbindung entstehen.
Eisenbahntunnels: Die TMR modernisieren die Linie des Mont-Blanc Express
Die Transports de Martigny et Régions (TMR) planen ihrerseits eine bedeutende Modernisierung der Linie des Mont-Blanc Express, der Martinach über Vernayaz, Salvan, Les Marécottes, Le Trétien und Finhaut mit der französischen Grenze verbindet. Diese grenzüberschreitende Linie, die aufgrund ihres Verlaufs im Gebirge vielen Naturgefahren ausgesetzt ist, bildet einen wichtigen Bestandteil der Mobilität und des Tourismus im Vallée du Trient.
Die laufenden Arbeiten betreffen insbesondere die Erneuerung der Gleise – einschliesslich des Kehrtunnels auf dem Zahnradabschnitt – sowie die Umgestaltung mehrerer Bahnhöfe (Salvan, Le Trétien, Les Marécottes, Châtelard-Village und Châtelard-Frontière). Diese Arbeiten erfordern stellenweise vorübergehende Sperrungen der Linie, um die Sicherheit und die Zuverlässigkeit des Betriebs zu gewährleisten. Gleichzeitig werden neue Zugskompositionen von Stadler geliefert. Sie sollten den Reisenden nach der Bewilligung durch den Bund ab Mitte 2026 zur Verfügung stehen.
Mit diesen Investitionen möchten die TMR die Zukunft der historischen Linie sicherstellen und die Nutzung der Eisenbahn in den Gebirgsregionen fördern. Mit einer verbesserten Sicherheit und Pünktlichkeit soll auch ein nachhaltiger Tourismus unterstützt werden. Ausserdem wird eine bessere Erschliessung der Bergdörfer bezweckt. Und nicht zuletzt soll ein einmaliges Eisenbahnkulturgut erhalten bleiben.


